Becoming

 

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Everything is change. Nothing begins. Nothing ends.

People have been yearning for the feeling of freedom and infinity since the beginning of time. I have realized that I always carry infinity within me, but perceive it far too seldom.  In moments of devotion, when time ceases to exist, I can feel it. I have asked myself: In what form can I capture this moment of timeless beauty?

Looking at BECOMING from one side, you can see an egg standing on its tip. Infinity is inherent in the simple form of the egg and its even balance. Everything inside already exists, but none of it is visible from the outside in the phase of germination. You find no beginning and no end. This perfection radiates a wonderful serenity that gathers all time within it.

Rotating the sculpture slightly, you can see a spiral. It contains a dynamic message of nature, the power of awakening in the phase of growth. This power is never target-oriented but eternally recurring. Serenity is found in the centre, where all opposites meet. The origin of all the powers that keep everything in balance.

The buds are already recognisable. They embody the principle of the infinitely recurring cycles of nature. Rotating the sculpture a little more, you face two rows of buds. Viewed from this perspective, they show a sideways figure eight that contains perpetual motion. In it, we can see the infinity of our continuous development. It leads us from the divisive to the connective.

Whether I succeed in making this perpetual flow of life perceptible to the viewer remains open.

 

 

Alles ist Veränderung. Nichts beginnt. Nichts endet.

Die Sehnsucht nach dem Gefühl der Freiheit und Unendlichkeit ist uralt. Ich habe erkannt, dass ich die Unendlichkeit immer in mir trage, aber viel zu selten wahrnehme. In der Hingabe, wenn die Zeit ihre Existenz verliert, wird sie für mich spürbar. Für mich hat sich die Frage gestellt: wie kann ich diesen Moment der zeitlosen Schönheit in einer Form manifestieren ?

Betrachtet man nun BECOMING von einer Seite, sieht man ein Ei, das auf der Spitze steht. Das Ei birgt die Unendlichkeit in der Schlichtheit seiner Form und in seiner ausgewogenen Balance. Alles im Inneren ist bereits vorhanden, aber im Außen ist nichts sichtbar in der Phase des Keimens. Man findet keinen Anfang und kein Ende. Diese Vollkommenheit strahlt eine wunderbare Ruhe aus, die alle Zeit in sich sammelt.

Dreht man die Skulptur ein Stück weiter, eröffnet sich dem Blick eine Spirale. Sie enthält eine dynamische Botschaft der Natur, die Aufbruchskraft in der Phase des Wachsens. Diese Kraft ist nie zielgerichtet und ewig wiederkehrend. Die Ruhe findet sich im Zentrum, wo alle Gegensätze aufeinandertreffen. Dem Ursprung aller Kräfte, die alles in Balance halten.

Schon jetzt zu erkennen sind die Knospen. Sie verkörpern das Prinzip der ewig aufeinanderfolgenden Zyklen der Natur. Dreht man die Skulptur wiederum ein Stück weiter, findet man sich den beiden Knospenreihen gegenüber. Sie beschreiben aus dieser Sicht eine liegende Acht, die eine immerwährende Bewegung beinhaltet. Mit ihr können wir die Unendlichkeit unserer fortdauernden Entwicklung erkennen. Sie führt uns vom Trennenden ins Verbindende.

Ob ich beim Betrachter diesen immerwährenden Fluss des Lebens spürbar machen kann, bleibt offen.

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BECOMING, 2013

 white carrara marble, matt finish

 swedish black basalt, mirror finish

 rotating

total h 200 cm

total w 2768 kg